Zu meiner Schande muss ich gestehen: Ich bin ganz in der Nähe groß geworden, ich wohne immer noch hier, ich wusste, dass es einen jüdischen Friedhof „um die Ecke“ gibt und war doch komplett kenntnislos. Ich wusste nicht, dass es der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas ist. Umso bemerkenswerter ist es, dass dieser Friedhof, der ja schließlich in der ehemaligen „Reichshauptstadt“ lag, die Nazibarbarei „überlebt“ hat.
Ich wusste auch nicht, wie viele und welche großen Persönlichkeiten hier bestattet sind. Ich wusste nicht, wie viel jüdische Persönlichkeiten dieser Stadt gegeben haben. Ich wusste auch nicht, welche schönen Begräbnisstätten es hier gibt. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Und ich wusste nicht, wie schön der Friedhof an sich ist. Ich wusste so vieles nicht und bin mir sicher, dass es den Meisten in der Umgebung so geht.
Umso dankbarer bin ich Flocke13 für die lehrreiche Runde über diesen Friedhof. Schon alleine dieser Lab-Cache war es Wert, sich die Adventure-Lab-App aufs Smartphone zu laden.
Aber lassen wir ein paar Bilder sprechen:
Auf dem letzten Bild ist ein Stein mit der Aufschrift „Was machst du da?“ – „Ich tanze durchs Leben und verteile Konfetti.“ zu sehen. Ich glaube, dass kaum ein Zitat (ich weiß nicht, von wem das ist) jüdische Lebensfreude und Hoffnung besser ausdrücken kann.
Leider musste ich eine strenge Auswahl treffen, welche Fotos ich hier hochlade, weil ja maximal 10 Fotos gehen. Und schon diese Auswahl zu treffen war wirklich schwer. Zu viele Grablegen sind hier wirklich sehenswert.
Flocke13 hat auch zu den fünf Stationen Recherchen angestellt und die Geschichten zu den jeweiligen Bestatteten zusammengetragen und erklärt. Ich denke, dass dieser Lab-Cache durchaus für den Geschichtsunterricht an Schulen geeignet ist.
Zum Schluss möchte ich euch hier noch ein Statement von mir zum Thema jüdische „Vaterlandslose Gesellen“ oder dem jüdischen „Dolchstoß“, durch den ja das Deutsche Kaiserreich den ersten Weltkrieg verloren hat, mit auf den Weg geben.
Vielleicht erleben wir ja mal eine Zeit in der es egal ist, welche Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung oder welches Geschlecht jemand hat. Vielleicht lernen wir einfach irgendwann, dass wir alle gleich sind. Und dann feiern, trinken, essen und arbeiten wir zusammen. So ganz ohne Vorurteile. Okay?