Mauerweg und Lost Places im Dschungel

An Christi Himmelfahrt war ich auf einer Cachingrunde in Lichterfelde Süd und im Brandenburgischen unterwegs. Hier, wo einst die Berliner Mauer stand und der „Todesstreifen“ so manches Opfer forderte, ist heute eine idyllische Landschaft, in der sich Berliner und Brandenburger aus Ost und West gemeinsam erholen. Und gerade aufgrund der sich erholenden Menschen und der traditionell am „Vatertag“ in freier Wildbahn zu sichtenden Herren der Schöpfung war es nicht immer einfach, an die Caches zu kommen. Manchmal wurde meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Trotzdem habe ich manchen herrlichen Cache und interessante Plätze gefunden. So zum Beispiel eine Ruhestätte im faktischen Urwald oder einen wahren Lost Place, an dem eine sehr schöne Dose auf mich wartete…

Interessant fand ich zum Beispiel auch die Hintergründe zum Ausgleichsmaßnahmenbiotop, in dem die geschützte Tierwelt angesiedelt werden soll, die dem Neubau von etwa 2.500 neuen Wohnungen weichen muss. Ich finde das gut, dass man sich heutzutage über so etwas Gedanken machen muss und nicht einfach drauflosbauen kann. Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und wir nehmen ihnen schon immer mehr Platz weg.

Kleine Funfact am Rande: Das Rotterdamer Architekturbüro, das den Bau realisieren soll, heißt casanova + hernàndez architects. Und natürlich gibt es eine Masterplanseite des Projekts.

Aber auch sonst gab es sehr schöne Momente und das neue Cachemobil hat sauber durchgehalten. Und bis auf meinen Besuch im Ausgleichsmaßnahmenbiotop ließen mich sogar die Mücken weitestgehend in Ruhe. Und im Biotop durften sie mich ja auch stechen, da war ich ja – juristisch und völkerrechtlich gesehen – ein Eindringling.

Insgesamt standen 20 Caches auf der Agenda, von denen 18 gefunden werden konnten. Einen Cache fand ich sogar, obwohl scheinbar die Koordinaten so rein gar nichts mit der Dose zu tun hatten. Jedenfalls hat man es wirklich selten, das die Koordinaten etwa 20 Meter vom Standort des Caches entfernt liegen.

Ja, es gab einige Caches, bei denen ich länger brauchte. Bei einem Lost Place suchte ich tatsächlich cirka eine Stunde, bevor ich fündig werden konnte! Und doch hat es Spaß gemacht, auch wenn die Verzweiflung versuchte, meiner habhaft zu werden! Bei einem anderen erkläre ich, warum ich mich immer so gründlich einsaue. Und bei einem anderen Cache musste ich auf einen Baum klettern, was ich schon seit etwa 38 Jahren nicht mehr gemacht hatte und was mit meiner zusammengeschraubten Wirbelsäule trotzdem eine machbare Aufgabe war.

Alles in allem war es eine sehr schöne Runde bei bestem Wetter. Lehnt euch zurück und geniest das Video, ich finde es ganz gut gelungen.

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